Zwei mal pro Jahr lädt Reformierte im Dialog Verantwortungsträger/-innen der Stadt und Region Bern zu einem Salon TheoPhil im Gewölberaum des Münsters ein. Im kleineren Kreis und angenehmen Ambiente werden aktuelle Fragen aus theologisch-philosophischer Perspektive beleuchtet.
Ausblick 2024
Salon TheoPhil vom 16. September 2024
"Achtsamkeit als Führungskunst"
Gespräch mit Anna Gamma, Zen-Meisterin und Psychologin
Stille, Innehalten und Meditation wirken sich positiv auf die Gesundheit von Menschen aus. Wer meditiert, lebt gesünder und bleibt gelassener und entspannter. Dies zeigen neuere wissenschaftliche Untersuchungen. Für die Psychologin und Zen-Meisterin Anna Gamma ist Meditation der Königsweg für alle Menschen, die authentisch und aus einer inneren Mitte leben und die Welt mitgestalten wollen. Ihr Motto lautet diesbezüglich: „Führungskunst lebt von der Kunst, sich selbst zu führen.“
Im Gespräch erzählt Anna Gamma von ihrem persönlichen Weg von einer atheistischen Phase zur Wiederentdeckung des Christentums und der Entdeckung des Zen-Buddhismus. Sie zeigt die Bedeutung von Meditation und Stille in der heutigen Zeit auf und wie Führungskräfte durch Präsenz und Achtsamkeit ihre Rolle und die Kultur in Unternehmen effektiver und menschlicher gestalten können.
Wie viel Stille darf es in unserem Leben sein? Ist Selbstoptimierung durch Meditation nicht einfach ein Schmiermittel, um noch effektiver funktionieren zu können? Wo berühren sich die verschiedenen spirituellen Wege, welche Anna Gamma begeht? Der Salon TheoPhil über Achtsamkeit als Führungskunst wird von Norbert Bischofberger moderiert. Er ist Redaktor und Moderator bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
Gast: Anna Gamma, Unternehmerin, Psychologin und Zen-Meisterin. Anna Gamma studierte Psychologie sowie Philosophie und promovierte als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Zürich. Anschliessend war sie in verschiedenen Institutionen leitend tätig. Als langjährige Geschäftsleiterin des Lassalle-Instituts baute sie ab 2000 das Seminarprogramm aus und entwickelte Leadership und Coaching Lehrgänge.
Seit 2017 ist sie Lehrbeauftragte der Executive School der Universität St. Gallen. Sie ist international gefragte Referentin sowie Autorin mehrerer Bücher. Heute führt sie in Luzern ein Zentrum für die buddhistische Zen-Meditation und Leadership.
Salon TheoPhil vom 27. Mai 2024
"Ich bin vergessene Weiten zu wandern auserlesen"
Mit Bernhard Echte auf den Spuren des Schriftstellers Robert Walser
Robert Walser (1878-1956) gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der Schweiz. Er ist in Biel aufgewachsen und hat in Bern einen bedeutenden Teil seines Werkes verfasst. Sein Weg vom Aussenseiter zum Klassiker ist eine der unwahrscheinlichsten Wiederentdeckungsgeschichten der Literaturgeschichte. Zu Lebzeiten «bodenlos erfolglos», gilt Walser heute als paradigmatischer Autor der Moderne, der weltweit gelesen wird.
Im Gespräch erläutert der Robert Walser-Kenner Bernhard Echte wichtige Stationen im Leben und Werk von Robert Walser. Robert Walser absolviert eine Banklehre, arbeitet als Angestellter, scheitert als Schauspieler und wird Schriftsteller. Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbringt Robert Walser in der Heil- und Pflegeanstalt Herisau. Er stirbt auf einem einsamen Spaziergang am Weihnachtstag 1956 im Schnee. Wie ist der Schriftsteller in die Psychiatrie gekommen und warum ist er dort geblieben? Welche Rolle spielen im Leben des passionierten Wanderers Robert Walser Genügsamkeit, Achtsamkeit und die Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge im Leben?
Der Salon TheoPhil über die Aktualität des Werkes von Robert Walser für die heutige Zeit wird vom Robert Walser-Fan Norbert Bischofberger moderiert. Er ist Redaktor und Moderator bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
Gast: Bernhard Echte, Literaturwissenschaftler, Verleger (Nimbus Verlag , Wädenswil) und Robert Walser-Spezialist. Bis 2006 hat er das Robert Walser-Archiv in Zürich geleitet und gemeinsam mit Werner Morlang die rätselhaften Mikrogramme von Robert Walser mit dem „Räuber“-Roman entziffert.
Ausblick 2023
Salon TheoPhil vom 18. September 2023
Die Tretmühlen des Glücks
Macht Geld glücklich? Machen ein Sportwagen oder eine Luxusjacht glücklich? Umfragen zeigen, dass die Zufriedenheit der Menschen mit mehr Wohlstand und Besitz nicht mehr zunimmt. Der Ökonom Mathias Binswanger macht deutlich, dass wir in einer Gesellschaft leben, die Glück geradezu verhindert, nach dem Motto: Wir haben alles, was wir brauchen. Und doch wird in hochentwickelten Industrienationen laufend noch mehr produziert. Damit der Absatz stimmt, müssen laufend neue Bedürfnisse geweckt werden. Mathias Binswanger spricht von den „Tretmühlen des Glücks“. Er ist laut Ranking der NZZ der Ökonom mit dem grössten Einfluss in der Schweizer Politik.
Tragen Partnerschaft und die Gründung einer Familie zum persönlichen Glück bei? Welche Faktoren beeinflussen das Familienglück und die Zufriedenheit im höheren Alter? Mit diesen Fragen setzt sich die emeritierte Entwicklungspsychologin Pasqualina Perrig-Chiello seit Jahren auseinander. Gemeinsam mit Mathias Binswanger ergründet sie die Ingredienzien des wahren menschlichen Glücks. Der Salon TheoPhil über die Suche nach dem Glück wird moderiert von Norbert Bischofberger, Redaktor und Moderator bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
Gäste:
- Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello, emeritierte Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Bern
- Prof. Dr. Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Privatdozent an der Universität St. Gallen.
- Moderation: Norbert Bischofberger, Redaktor und Moderator SRF
Rückblick 2023
Salon TheoPhil vom 8. Mai 2023
Vom guten Führen
Ein angeregter Austausch über die verschiedenen Arten zu Führen
Gut Führen, einfach Führen, von unten Führen, erfolgreich Führen: Die Ratgeberliteratur zum Thema Führen füllt ganze Regalwände. Was ist gutes Führen? Dazu gibt es unterschiedliche Auffassungen. Für die einen zählen harte Faktoren wie Mut, Disziplin und Durchsetzungsvermögen, für andere sind es weiche Faktoren wie Verständnis und Resilienz, die zum Erfolg führen. „Neige das Ohr Deines Herzens“: Mit diesen Worten beginnt die Benediktsregel aus dem 6. Jahrhundert, eines der ältesten Regelwerke für das Zusammenleben von Menschen. Zuhören ist ein guter Anfang für gutes Führen. Welches sind weitere Voraussetzungen? Welche Skills benötigt eine Führungskraft heute? Und: Wie führen wir uns selbst? Der Salon TheoPhil über „gutes Führen“ fand am 8. Mai 2023 mit Beatrice Simon und Thomas Stankiewitz statt, und wurde moderiert von Norbert Bischofberger, Redaktor und Moderator bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
Eines war nach der regen Gesprächsrunde klar: Ein einfaches Rezept für gutes Führen gibt es nicht. Die agile Arbeitswelt kann eine flache Hierarchie fördern, aber auch einen "Patron" umso nötiger machen. Einigkeit gab es aber auch bei unterschiedlichen Meinungen. Zuhören und auch mal eine dienende Haltung einnehmen, kann das gute Führen unterstützen.
Rückblick 2022
Salon TheoPhil vom 5. September 2022
Rituale
Eine engagierte Diskussion über die Bedeutung von Ritualen und ihren Veränderungen
Taufe, Hochzeit, Beisetzungen, Gottesdienste: Rituale gehören zum Alltag von Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Einkaufen, Hände waschen, Sitzungen in der Firma, Treffen am Stammtisch oder bei Sportveranstaltungen: Rituale prägen den Alltag aller Menschen. Sie strukturieren und entlasten das Leben. Und Rituale verändern sich. Was bedeutet dies für die Gesellschaft und die Kirchen? Wie geht die reformierte Kirche mit den neuen Ansprüchen an Rituale um?
Es diskutierten:
Sonja Gerber, Evangelisch-reformierte Theologin und Pfarrerin, Verein "Kirchliche Ritualagentur" in Bern
Miriam Löhr, Evangelische Theologin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Theologische Fakultät der Universität Bern, Dissertation "Rituale zwischen Zwang und Segen"
Susanne Kühni, evangelisch-reformierte Theologin, selbständige Ritualbegleiterin, Verein "Feierwerk"
Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Norbert Bischofberger, Redaktor und Moderator bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
Salon Theophil vom 23. Mai 2022
Vom Umgang mit dem Erbe
Ein wundervoller Abend mit faszinierenden Gästen und erhellenden Einsichten.
Biblische Botschaft, Gemeindeleben, Diakonie und Solidarität: Die reformierten Kirchen verfügen über ein reiches Erbe. Gleichzeitig sind sie mit hohen Austrittszahlen konfrontiert. Wird der christliche Glaube in der Schweiz überhaupt an die nächste Generation weitergegeben? Gestaltet die Kirche den Übergang in die Zukunft oder verwaltet sie den Untergang? Wie geht die Gesellschaft mit Erbe und Erben um? Die F. G. Pfister Stiftung übernimmt beispielsweise Firmen in Familienbesitz, die keine Erben haben.
Die Podiumsgäste vertraten teilweise gegensätzliche Standpunkte und fanden am Schluss doch eine gemeinsame Basis: Ähnlich wie ein Grossunternehmen kann auch die Kirche nur dann langfristig weiter bestehen, wenn sie sich auf ihre ursprünglichen Werte besinnt und diese unermüdlich lebt und kommuniziert. Gleichzeitig braucht es zeitgemässe Strukturen und eine Annäherung an die aktuellen Bedürfnisse der Menschen.
Gäste
Ella de Groot, Pfarrerin im (Un-) Ruhestand
Rudolf
Obrecht, Präsident / Delegierter des Verwaltungsrates der F. G. Pfister Holding AG, Verwaltungsratspräsident Möbel Pfister AG, Schweitzer AG
u.a., CEO Rudolf Obrecht Training Coaching Consulting
Prof. Dr. Matthias Zeindler, Institut für Systematische Theologie, Universität Bern
Der Salon wurde moderiert von Norbert Bischofberger, Redaktor und Moderator bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
Rückblick 2021
15. November
Schöpfung = Biodiversität?
Dölf Barben, Eva Spehn, Thomas Göttin
Moderation Michael Braunschweig
Rückblick 2020
26. Oktober
Matthias Inniger, Pfarrer Ringgenberg, Beratung zu Fragen der Religionsdiversität und -politik
6. Oktober
Christoph Neuhaus, Bau- und Verkehrsdirektor, Regierungsrat
Judith Pörksen Roder, Synodalratspräsidentin
12. Oktober
Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport
Prof. Dr. David Kaufmann, Raumentwicklung und Stadtpolitik, ETH Zürich
Rückblick 2019
11. November
Prof. Dr. Steffen Eychmüller, Leiter Universitäres Zentrum für Palliative Care, Inselspital Bern
10. Oktober
Alec von Graffenried, Stadtpräsident Bern
26. August
Dr. Andrea Arz de Falco, Leiterin Direktionsbereich Öffentliche Gesundheit des Bundesamts für Gesundheit
25. Juni
Pierre Alain Schnegg, Regierungsrat des Kantons Bern, Gesundheit und Fürsorgedirektor
28. Mai
Prof. Dr.Dr. h.c. Hans Joas, Soziologe und Sozialphilosoph, Berlin und Chicago
1. April
Prof. em. Dr. Kathrin Altwegg, Astrophsyikerin, Center for Space and Habitability der Universität Bern
Rückblick 2018
26. November
Patrick Feuz, Chefredaktor Der Bund
24 September
Dr. Nina Zimmer, Direktorin Kunstmuseum Bern